+++ For the English speaking Community, please find an translated Version below +++
Berlin! Hier kommt unsere Möglichkeit, aus der Not eine Tugend zu machen: Am 2. September 2023 können wir gegen den Ausbau der Stadtautobahn A100 Flagge zeigen und dabei ordentlich auf die Pauke hauen. In Anbetracht der angestrebten und unbedingt notwendigen Verkehrswende ein äußerst verwunderliches Vorhaben. Die Weiterentwicklung einer Stadt lässt sich nicht aufhalten. Eine Rückentwicklung MUSS man aufhalten.
Wenn du hier lebst oder gerne nach Friedrichshain kommst, sei es wegen Kunst und Kultur, zum Essen, Bummeln, Arbeiten oder Feiern, es genießt, über den Wochen- und Flohmarkt auf dem Boxhagener Platz oder das RAW-Gelände zu schlendern, solltest du wissen, worum es bei A100 wegbassen geht. Denn mit der Stadtautobahn wird ein Stück Seele Friedrichshains zubetoniert und unwiederbringlich zerstört. Rühre die Werbetrommel, komm zur Demo auf den Markgrafendamm zwischen Ostkreuz und Else oder fahre bei der Fahrraddemo mit!
Umweltschutz statt Autoschmutz
Clubs.Stadt.Klimakrise.
Musizieren statt Betonieren!
Die Entscheidung über den Ausbau der A100 liegt beim Bund, dessen Verkehrsministerium aktuell von der FDP besetzt ist. Die haben natürlich Bock auf Autobahn. Nachdem sich der rot-rot-grüne Senat erfolgreich dagegen gesperrt hat, ebnet schwarz-rot nun den Weg für diesen längst aus der Zeit gefallenen Plan. Knock, knock, die Gegenwart klopft an: Neben der notwendigen Verkehrswende haben sich auch die Bedürfnisse Berlins in den letzten zwanzig Jahren verändert.
Konkret in Friedrichshain haben sich zum Beispiel in den vergangenen Jahren diverse Unternehmen in den Kiez gezeckt, die Young Professionals aus dem In- und Ausland beschäftigen. Die wiederum kurbeln zwar den Umsatz sämtlicher Sharing-Anbieter und Fahrdienste an, besitzen jedoch in den wenigsten Fällen ein Auto, möchte ich mal behaupten. Zusammen mit der Masse an Fahrradlieferdiensten und allen anderen Verkehrsteilnehmenden mit unmotorisierten Fahrzeugen, die im grünen F’hain ihre alltäglichen Wege machen, wird klar, wem heutzutage die Straßen im Kiez eigentlich gehören sollten.
Anstatt den Fokus auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in den Randgebieten von Berlin und Brandenburg zu legen, bedienen CDU, FDP und Konsorten lieber die gute alte deutsche Denke vom Statussymbol Auto. Ist ja auch bequemer. Das Verständnis dafür, dass der Umstieg auf den ÖPNV unterm Strich für alle geiler wäre, sowohl gesundheitlich als auch im Portemonnaie, fällt leider durch die zu großen Löcher des Streckennetzes. So lange da nichts passiert, bleibt es für viele Menschen außerhalb der Innenstädte komfortabler, Geld in ein Auto zu stecken und ihre Umwelt weiter zu verpesten.
Gründe gegen den Ausbau der A100 von Treptower Park bis Landsberger Allee
21 Clubs und Kultureinrichtungen sind bedroht (in Worten: EINUNDZWANZIG)
Der Tod einer Stadt ist das Aussterben der Kultur. Organisch gewachsene Orte sind nicht durch einen Neubau ersetzbar. Zumal in Berlin leider mehr Konsumtempel als Kulturangebote zu entstehen scheinen. Umso dramatischer liest sich die Liste der Clubcommission jener Einrichtungen, die der A100 zum Opfer fallen würden. Hier ein kleiner Auszug daraus: ://about blank, Salon zur wilden Renate, Else, Club OST, Zukunft am Ostkreuz, OXI, VOID etc.
(Noch) mehr Lärm und Abgase in der Stadt
Friedrichshain ist mehr als ein Kiez für Anwohnende. Es ist ein Magnet für Menschen, die das vielfältige Angebot an Kultur, Vergnügen und Kulinarik schätzen und lieben. Wer hier mit offenen Augen unterwegs ist, der weiß: In F’hain wird dringend mehr Raum für Fußgänger, Fahrräder & Co. benötigt, anstatt für noch mehr stinkende, laute Autos.
Weniger Platz zum Leben
Die Stadtautobahn frisst wertvolle Flächen, die sinnvoller genutzt werden müssten. Mit bezahlbarem Wohnraum, Freiflächen sowie Sport- und Kultureinrichtungen.
Städte brauchen Grünflächen, um dem Klimawandel Stand zu halten
Eigentlich längst Allgemeinwissen: Beton ist schlecht fürs Klima, es heizt die Innenstädte auf und versiegelt den Boden. Regenwasser kann nicht absickern, was zu Überschwemmungen führt. Andere Städte beginnen mit der Begrünung ihre Zentren, in der Hauptstadt soll weiter dumpf asphaltiert werden.
Apropos Dumpf…
Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, in welche Richtung der neue schwarz-rote Senat Berlin lenkt:
- Versuch, den Ausbau von Radwegen zu stoppen (um Parkplätze für Autos zu sichern)
- Nachdem Wahlkampf mit den “Silvester-Krawallen” in Neukölln betrieben wurde, stampfen sie nun soziale Projekte für den Bezirk und jene Kids ein.
- Entgegen des Volksentscheids von 2014 wollen sie die Randbebauung des Tempelhofer Feldes durchsetzen.
- Apropos Willen der Bürger ignorieren… der 2023 gewonnene Volksentscheid von Deutsche Wohnen & Co. enteignen wurde einfach mehr oder weniger in eine Schublade gelegt.
Als in Berlin lebender, moderner Mensch muss man sich da schon an den Kopf fassen. Klar kann man sich einfach die Augen zu halten. Das ändert nur leider nichts. Demos sind wertvolle Mittel, Druck nach oben auszuüben und auf Entscheidungen der Regierung einzuwirken.
Diese Fehlentscheidung der Politik ließe sich nicht so einfach wieder rückgängig machen und hätte fatale Folgen für die Stadt. Komm deshalb am Samstag mit auf die Straße und hilf dabei, die A100 wegzubassen!
In diesem Sinne: Auf ein zahlreiches Erscheinen am 2. September 23 und ordentlich viel BASS!
+++ ENGLISH VERSION +++
Berlin! Here is our opportunity to make a virtue out of necessity: On 2 September 2023, we can show our colours against the expansion of the A100 city motorway and really bang the drum. In view of the aspired and absolutely necessary transport turnaround, this is an extremely astonishing project. The further development of a city cannot be stopped. Regression MUST be stopped.
Whether you live here or enjoy coming to Friedrichshain for its art and culture, for dining, shopping, working, or clubbing, whether you relish wandering through the weekly and flea markets at Boxhagener Platz or the RAW-Gelände, you should know what the A100 wegbassen is about. With this urban highway, a piece of Friedrichshain’s soul is being paved over and irreversibly destroyed. Spread the word, join the demonstration on Markgrafendamm between Ostkreuz station and Else, or participate in the bike demo!
Environmental protection instead of car pollution
Clubs.City.Climate crisis.
Making music instead of pouring concrete!
The decision on the A100 expansion lies with the federal government, whose Ministry of Transport is currently held by the FDP. They are naturally in favor of the highway. After the red-red-green Berlin senate successfully blocked it, the black-red coalition is now paving the way for this outdated plan. Knock, knock, the present is knocking: In addition to the necessary transport turnaround, Berlin’s needs have changed over the last twenty years.
Specifically in Friedrichshain, various companies have set up shop in recent years, employing young professionals from both within and outside the country. They, in turn, boost the turnover of all sharing providers and driving services, but very few of them own a car, I would argue. Along with the multitude of bike delivery services and all other non-motorized road users navigating through F’hain, it becomes clear who the streets in the neighborhood should actually belong to these days.
Instead of focusing on expanding public transportation in the outskirts of Berlin and Brandenburg, the CDU, FDP, and their cohorts prefer to indulge in the traditional German mindset of the car as a status symbol. This is of course more convenient. Unfortunately, the understanding that a shift to public transit would be better for everyone, both in terms of health and wallets, is hampered by the gaps in the network of the public transport. As long as nothing changes there, many people outside the city centers find it more comfortable to invest in a car and continue polluting their environment.
Reasons against the A100 expansion from Treptower Park to Landsberger Allee:
21 Clubs and Cultural Institutions Are Threatened (TWENTY-ONE!)
The death of a city is the extinction of its culture. Organically grown places can’t be replaced by new construction. Especially as, unfortunately, more temples of consumption than cultural offerings seem to be springing up in Berlin. The list from the Clubcommission of establishments that would fall victim to the A100 is even more dramatic. Here’s a small excerpt: ://about blank, Salon zur wilden Renate, Else, Club OST, Zukunft am Ostkreuz, OXI, VOID etc.
(More) Noise and Exhaust in the City
Friedrichshain is more than just a neighborhood for residents. It’s a magnet for people who appreciate and love the diverse cultural, entertainment, and culinary offerings. Anyone who walks around here with open eyes knows that F’hain desperately needs more space for pedestrians, bicycles, and the like, instead of more space for smelly, noisy cars.
Less Living Space
The urban motorway eats up valuable land that should be used more sensibly. With affordable housing, open spaces and sports and cultural facilities.
Cities Need Green Spaces to Withstand Climate Change
Actually, it has long been common knowledge: Concrete is bad for the climate, it heats up inner cities and seals the soil. Rainwater can’t seep into the ground, leading to floods. Other cities are beginning to green their centres, while the capital will continue to be dully asphalted.
Apropos dull…
Anyone who wants to get an overview of the direction in which the new black-red Senate is steering Berlin:
- Stopped bicycle path projects if even a single parking space for a car would be lost.
- After making a big deal out of the “New Year’s Eve riots” in Neukölln, they are now axing social projects for those kids.
- Contrary to the 2014 popular vote, they want to proceed with the outskirts development of the Tempelhofer Feld.
- Speaking of ignoring the will of the people… the 2023 won popular vote to expropriate Deutsche Wohnen & Co. has simply been put on the back burner.
As a modern person living in Berlin, one is left shaking their head. Sure, you can close your eyes to it. But that won’t change a thing. Demonstrations are valuable means of exerting upward pressure and influencing government decisions.
This wrong political decision could not be reversed so easily and would have fatal consequences for the city. So join us on the street on Saturday and help to block the A100!
With this in mind: See you in large numbers on September 2, 2023, and bring on the BASS!
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